David war auf der Flucht. Nachdem er von Jonathan erfahren hatte, dass er in höchster Gefahr schwebt machte er sich auf den Weg. Er rannte vor König Saul weg, der bereits zwei Mal versucht hatte ihn umzubringen. Saul war neidisch. David war bereits zum König gesalbt worden und zudem viel beliebter beim Volk als er, der noch amtierende König. Zudem kam hinzu, dass der Geist Gottes von ihm gewichen war und er sich komplett von Gott abgewandt hatte. Sein grenzenloser Zorn gegen David zeigte sich auch in der Schärfe wie er Jonathan zurechtwies, weil dieser mit David gut befreundet war. David kann jetzt nur einen Weg: Schnell weg an einen sicheren Ort. Unterschlupf fand er mit seiner Familie in der Höhle von Adullam. Dort zog es seine Familie, aber nicht nur diese, sondern auch rund 400 weitere Menschen hin.
David und die komischen Helden
In 1. Samuel 22,1-3 (Gute Nachricht Bibel) steht: „David floh aus Gat in eine Höhle in der Nähe der Stadt Adullam. Als seine Brüder und seine ganze Sippe davon erfuhren, kamen sie zu ihm dorthin. Auch alle möglichen Leute, die verfolgt, verschuldet oder verbittert waren, schlossen sich ihm an, insgesamt etwa 400 Mann. David wurde ihr Anführer.
Von dort aus ging er nach Mizpe im Land Moab und bat den König der Moabiter: »Erlaube, dass mein Vater und meine Mutter hierher kommen und bei dir bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat.«“ Adullam heißt so viel wie „abgeschlossener Ort“ oder „Schlupfwinkel“. Hier findet er eine sichere Unterkunft und mit ihm auch weitere Menschen, die später an David’s Seite kämpfen und sogar als seine Helden bezeichnet werden. Es waren Menschen, die nach dem Bibeltext verschuldet, verbittert und verfolgt waren. Das heißt es waren Menschen, die ganz darauf setzten, dass David eines Tages König werden würde und für Gerechtigkeit sorgt. Von Saul hatten sie wahrscheinlich das gleiche zu befürchten wie David. Schließlich hatten einige von ihnen Schulden beim König, andere waren verbittert weil sie vielleicht ungerecht behandelt wurden und wieder andere wurden von ihm verfolgt, weil sie ihm nicht passten. Mit David fanden sie jetzt einen Anführer, der bald König werden sollte und den sie schon als ihren König betrachteten.
David als ihr Anführer
Die 400 Außenseiter akzeptieren David als ihren König. Während die Masse David noch nicht als König anerkannte vertrauten und folgten sie ihm wohin er ging. Ging er in eine andere Höhle (z.B. später En Gedi) folgten sie ihm dahin. Kämpften er eine Schlacht kämpften sie an seiner Seite. Sie hörten auf ihn und folgten ihm. Auch später als er König hörten sie auf seine Befehle und vertrauten ihm bis David schließlich starb. Die Hoffnung die sie mit David verbunden war einfach: Wenn er König wird hat die Ungerechtigkeit ein Ende. Im Moment mochten sie verfolgt, verbittert und verschuldet sein, aber mit David konnte sich an ihrem Schicksal etwas ändern.
David kämpfte für sie und sie kämpften an seiner Seite
David kämpfte auch für die 400 verschuldeten, verbitterten und verfolgten Männer. Er sorgte für sie, indem er ihnen sichere Unterkünfte versorgte und gleichzeitig sorgte er für Nahrung. Durch ihn waren sie sicher, weil er passende Zuflüchte suchte. Mit David kämpften sie zum Beispiel bei den Philistern, aber auch viele andere Schlachten. David bot ihnen die Sicherheit und half ihnen mit Gott viele Schlachten zu gewinnen. Selbst als David noch König war bis zu seinem Tod kämpften sie an seiner Seite und waren ihm treu.
David gewann den letzten Kampf und sie erlangten zusammen Ruhm
Davids größter Kampf bevor er König wurde war jedoch nicht ein Kampf an der Seite oder gegen die Philister, sondern viel mehr die Geduld die er und seine Mitstreiter aufbringen mussten, bis er König wurde. Bis dahin mussten sie viele Prüfungen aushalten. Ein Beispiel: Als Saul in der Höhle En Gedi seine Notdurft verrichtete waren David und seine Männer ebenfalls in der Höhle. Sie hätten problemlos Saul einfach einen Kopf kürzer machen können. David handelte weise: Er wollte sich nicht an einem Gesalbten des Herrn vergreifen. Auch die Flucht sowie die verschiedenen Kämpfe die sie durchmachen mussten waren sicher nicht leicht zu tragen. Gegen Saul direkt kämpften sie nicht. Saul beging in einer Schlacht gegen die Philister Selbstmord, sodass David endlich König wurde. Seine Helden und er erlangten Ruhm – nicht weil sie gegen Saul kämpften, sondern weil sie durchhielten bis Gott eingriff.
Seine Helden und wir
Als ich diese Geschichte gelesen habe und eine Predigt dazu ausgearbeitet habe bemerkte ich: Diese Geschichte hat wahnsinnig viel mit uns zu tun. Sind wir nicht alle schuldig vor Gott (Römer 3,23), werden verfolgt durch den Teufel (1. Petrus 5,8-9) und sind teilweise verbittert wegen der vielen Dinge, die in unserem Leben passiert sind? Genau so wie die Höhle Adullam, in der David wohnt, ist die Gemeinde der Ort, an dem uns Jesus Zuflucht und Schutz gibt. Hier können wir in Gemeinschaft leben mit einem König, der in dieser Welt noch nicht als König anerkannt ist, aber der als König bei seiner Wiederkunft erscheinen wird. Im Gegensatz zu David weiß Jesus dabei bereits, dass er als König wieder kommen wird. David ist sich dabei noch nicht so sicher (1. Samuel 22,3).
Jesus ist unser Anführer
Genau so wie David der Anführer der 400 bzw. 600 war, so ist auch Jesus unser Anführer. Sicherlich: Es ist keine große Schar über die David regiert und ebenso ist es auch bei Jesus nur eine kleine Nachfolgerschaft – zumindest kurz bevor Jesus wieder kommt (Lukas 18,8). Wer Christus nachfolgt, der macht Jesus zu seinem Anführer. Er geht dahin, wo Jesus ihn haben möchte (so wie Matthäus in Matthäus 9,9) und tut das, was Jesus möchte (Johannes 14,15). Mit Jesus setzen wir in ihn unsere Hoffnung und erkennen ihn als unseren König an, auch wenn er für die Welt noch nicht der König ist. Wir sind damit gewiss, dass er eines Tages für uns, die wir verschuldet, verbittert und verfolgt sind, Gerechtigkeit schaffen wird.
Jesus kämpft für uns und wir kämpfen an seiner Seite
Jesus verspricht uns in Lukas 18,7-8, dass er seinen Gläubigen Recht schaffen wird in Kürze. Auch hier können wir schon darauf vertrauen, dass Jesus uns helfen wird. In dem gleichen Kapitel in Vers 1 sagt er, dass er dieses Gleichnis erzählt, damit wir beten und nicht aufhören. Das heißt: Er will uns Recht verschaffen und hört dafür auch auf unser Klagen, auf unsere Sorgen und Probleme. Er kämpft für uns. Ebenso kämpfen wir an seiner Seite. In 1. Timotheus 6,12-15 ruft Paulus Timotheus auf den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Die Aussage ist eng gepaart mit dem Festhalten am Glauben sowie dem Festhalten der Gebote. Ebenso zeigt Paulus, dass der Glaube schon deswegen ein Kampf sein kann, weil der Teufel versucht uns zu Fall zu bringen. Deswegen sagt er auch wir sollen die geistliche Waffenrüstung anziehen (Epheser 6,13-17). Entsprechend kämpft Jesus für uns, aber wir kämpfen auch an seiner Seite.
Jesus macht uns zu seiner Gefolgschaft
Jesus macht uns auch zu seiner Gefolgschaft. Er nennt uns sein „auserwähltes Volk“ und seine „königliche Priesterschaft“ (1. Petrus 2,9). Gleichzeitig nennt er uns nicht mehr Knechte, sondern Freunde und lässt uns wissen, was er tut (Johannes 15,15-16). Das heißt durch Jesus, dadurch dass wir ihn annehmen, ändert sich unsere komplette Beziehung zu ihm.
Wir sind in einer ähnlichen Situation wie David’s Gefolgschaft
Wir sind verschuldet, verbittert und verfolgt, aber wir finden Zuflucht bei jemandem, der zwar schon zum König gesalbt ist aber noch nicht als König anerkannt wird. Jesus wird Gerechtigkeit schaffen wenn er wieder kommt (Psalm 72,12-14). Wir Christen sind zwar keine große Schar und dennoch schenkt uns Jesus durch seinen Tod am Kreuz den Sieg (Offenbarung 12,11). Ja wir sind nicht viele, aber können auf Jesus vertrauen. In Johannes 16,33 sagt Jesus, dass wir in der Welt Angst haben, aber das er die Welt überwunden hat. Und ja, es ist leicht in der Welt heute Angst zu haben. Täglich hört man von Terroranschlägen, Morden, Kriegen, Krankheiten und vielen weiteren schlimmen Dingen. Auch im persönlichen Umfeld gibt es einige Sachen, bei denen man schnell Angst bekommen kann. Jesus lädt uns deshalb ein zu ihm in die Höhle von Adullam zu kommen, bei ihm Zuflucht zu suchen. Mit anderen Worten er lädt uns ein ihm sein Leben zu übergeben und Teil seiner Gefolgschaft zu werden. Er kämpft für uns und hilft uns so die schwierige Zeit zu überstehen die vergeht, bis er als König wieder kommen wird (Johannes 14,1-3). Willst du nicht auch Zuflucht in der Höhle von Jesu Adullam suchen?